Pfarrei St. Maria, Schaffhausen

2013 Anbau Pfarreisaal

2002 Fassadensanierung Kirche

Sanierungskonzept 2002

 

In den letzten Jahren verschlechterte sich der allgemeine Zustand der Fassadenoberfläche an der Kirche laufend. Über eine Periode von einigen Jahren, verfolgten wir mit unserem Planungsteam speziell stark verwitterte Stellen und analysierten dabei eine Hauptursache: Bei der Renovation vor 30 Jahren, wurde dem technischen Witterungsschutz wenig bis keine Beachtung geschenkt: Tropfkanten, Überstände und witterungsbeständige Oberflächen fehlten. Einer zweiten Analyse unterzogen wir die früheren Steinrenovationen. Die laufend vorgenommenen Reprofilierungen und Antragungen am Rorschacher Sandstein, wurden mit mineralischen Reprofiliermörtel ausgeführt. Dabei wurden nur einige wenige Flankenschäden an angrenzende Steine festgestellt. Unsere Konzentration galt nun einerseits der Verbesserung des technischen Witterungsschutzes bei allen Sandsteinelementen und andererseits musste die Frage der architektonischen Aussen-Sanierung der Kirche St. Maria geklärt werden.

 

Die Kirche St. Maria wies im ursprünglichen Zustand, nach Aufnahmen um 1895, klassische neugotische Architekturelemente auf. In einer ersten Phase wurde die Rekonstruktion der neugotischen Fialen, dekoriert mit den seitlichen Krabben und die Rekonstruktion der vor ca. 30 Jahren entfernten Seitengiebel des Schiffes mit den Kreuzblumen geprüft. Aus Kostengründen wurde diese Ausführungsvariante an der Kirchengemeindeversammlung im Dezember 2000 abgelehnt. Angenommen wurde unser Vorschlag der Basis-Sanierung mit dem Ziel: die nächsten 30 – 40 Jahre soll die Kirche aussen schadlos überstehen.

 

Sanierungskonzept Sandsteinsanierung

 

Für die stark verwitterte Sandstein-Oberfläche entwickelten wir die Idee, eine sandstein-ähnliche „Kappe“ zu giessen und diese angepasst an jeden Pfeiler, auf die vorhandenen Steine aufzusetzen, zu hinterlüften und damit gleichzeitig zwei Probleme zu lösen: - Verbesserung des technischen Witterungsschutzes durch die Ausbildung von Auskragungen und Topfkanten. - Erhalt einer witterungsbeständigen Oberfläche. In einer Versuchsphase von 3 Jahren, prüften wir verschiedene Materialzusammensetzungen und Oberflächen-Finishe, bis wir die Lösung an der Kirchengemeindeversammlung vom Dezember 2000 zur Ausführung vorschlugen: Die Abdeckhauben in einer Materialstärke von 20 – 30 mm aus Compac-Force-Sandsteinen, werden dauerelastisch auf den Kaffgesimsen der Strebenpfeiler verklebt.

 

Die Einteilung der neuen Steinplatten orientiert sich am bestehenden Sandsteinwerk. Spezielle Bindefugen verhindern das neuerliche Eindringen von Wasser an liegenden Stellen. Bauausführung Der Entscheid zur Basis-Sanierung löste in einem ersten Schritt die vollständige Entfernung des alten Verputzes aus. Das darunterliegende Mauerwerk wies viele unkorrekt ausgeführte Flickstellen auf, zum Beispiel zugemauerte Öffnungen wurden statisch nicht korrekt ins Natursteinmauerwerk verankert oder wurden mit schlechtem Ziegelmaterial, und fast möchte man sagen mit Bauschutt, ausgeführt. Diese Sanierung gehörte zu den Überraschungen.

 

Eine grössere unvorhergesehene Überraschung trat bei der Turmsanierung auf: Der Kirchturm wurde als Zweischalenkonstruktion ausgeführt. Bei den Besichtigungen nach der Eingerüstung stellten wir fest, dass sich die beiden Schalen voneinander lösen und dringendster Handlungsbedarf besteht. Der beigezogene Bauingenieur entwickelte eine Lösung des örtlichen Verklebens der beiden Schalen, zur Stabilisierung und Fixierung der bestehenden Konstruktion. Gleichzeitig restaurierten Fachleute der Turmuhrenfabrik, Andelfingen die Zifferblätter und vergoldeten die Zeiger neu.

 

Einmal vom alten Putz befreit, präsentierten sich auch die vorhandenen Witterungsschäden an den Naturstein Bauteilen in einem grösseren Masse als bei der Erfassung des Schadenbildes vor mehreren Jahren. Für die Restaurierung der Sandsteine, wurden alle intakten Profile und bereits ausgeführten Reprofilierungen belassen. Die defekten Stellen anschliessend positionsweise erfasst und mit einem Kosten- und Zeitbudget versehen. Auf Grund dieser Methode „Design to cost“, konnten wir der Baukommission Vorschläge unterbreiten, in welcher Bearbeitungstiefe und zu welchem Preis die Regiepositionen ausgeführt werden können und was das zu erwartende Resultat sein wird. Neben den äusserst anspruchsvollen Natursteinarbeiten mit Reprofilierungen und Anfertigen der Schablonen der neuen Abdeckungen, erfolgten die Verputzarbeiten der Mauerfläche. Dazu wählten wir ein durchgängiges System von der Haftbrücke bis zum Anstrich, um eine Garantiezeit von 10 Jahren zu erhalten.

 

Nach Abschluss der Fassadenarbeiten, konnte die gesamte Umgebung der Kirche neu gestaltet werden. Das Hauptaugenmerk galt den Fussgängern. Mit einem nun ebenen Asphaltbelag, neuen seitlichen Weggeländern, zusätzliche Beleuchtungen und einer massiv ausgelichteten Grünanlage, präsentiert sich die Kirche St. Maria in neuem Glanze.

Presse

Schaffhauser Nachrichten 06.06.2012

Schaffhauser Nachrichten 14.11.2013